20 Jahre Kultur- und Museumsverein Villanders

01.08.17

Gründung des Kultur- und Museumsvereins Villanders 1997 gründeten fünf vorwiegend junge Männer aus Villanders, die schon jahrelang die Stollen am Pfunderer Berg und am Seeberg ausgekundschaftet hatten, einen Verein mit dem Ziel, das Bergbaugebiet besser bekannt zu machen und einen oder zwei Stollen für Besucher zugänglich zu gestalten. Ehrenamtlich wurden in den 20 Jahren rund 75.000 Arbeitsstunden geleistet. Neueste Geschichte im Zeitraffer Josef Schguanin, der als Priester von 1942 bis 1964 als Frühmessner gewirkt hat, ging mit Schülern und Jugendlichen oft ins Bergwerk und begeisterte als 15 20 Jahre Kultur- und Museumsverein Villanders passionierter Mineraliensammler nachhaltig viele junge Villanderer. In den 1990er Jahren hat Bruno Terzariol, Kaufmann in Klausen, öfters Führungen zum und ins Bergwerk unternommen.

Der Hotelier Hans Egger, „Stephanshof“, Vorsitzender des Tourismusvereins, ist mit der Idee an Karl Gruber herangetreten, das Bergwerk wieder in der Villanderer Bevölkerung aufleben zu lassen und es als Anziehungspunkt auch für Gäste zugänglich zu machen. Karl scharrte daraufhin eine Gruppe von Jungmännern zusammen. Die „erste Schicht“ machten dann Karl Gruber, Otto Gruber, Gerhard Webhofer, Ernst Webhofer und Thomas Gasser. Später kommen Hubert Staudacher, Albin Huber, Josef Niederstätter, Engelbert Gasser, Konrad Gasser und Christian Gasser dazu. Alte Mähmaschinen-Wagelen wurden umgebaut und mit Schnappkippern versehen.

Damit wurden ca. 300 m³ „taubes Gestein“ (erzarmes bzw. blindes Material) von der „Halle“ heraus ransportiert. 20 Jahre Kultur- und Museumsverein Villanders 16 Am Freitag, 1. August 1997 wurde in der Pizzeria beim Peterwirt beschlossen, den „Kultur- und Museumsverein Villanders Rotlahn-Seeberg“ zu gründen. Der erste Vereinsausschuss setzte sich aus nachfolgenden Personen zusammen: Hans Gasser, Präsident; Karl Gruber, Schriftführer und Präsident-Stellvertreter; Thomas Gasser, Kassier; Othmar Erlacher und Otto Gruber, Beiräte.

1997 Bruno Hosp hat in letzter Minute vom Nachtragshaushalt das erste Geld für die Rauper organisiert und ausgezahlt.
1998 Verschließen der offenen Mundlöcher
1999 Hintereingang zum Elisabeth-Stollen ausgebaut (Thomas Stollen)
2000 Bau des Kellergeschosses und Aufbau des „Kardauner Bahnwärter hauses“
2001 Zufahrt und Freilegen des Matthiastollens
2002 Beginn mit regelmäßigen Führungen durch den Elisabethstollen.
2005 Renovierung des Annakirchleins
2005 Errichtung der Inox Treppe vom Elisabeth- zum Lorenz-Stollen,
entwickelt von „Parjöhler“ Sepp und Knappen.
2005 St.-Barbara-Tag: erster Auftritt in Tracht mit Werktagskappe
2006 Bau des Umkleide- und Verwaltungsgebäudes
2007 Elektrifizierung des Elisabethstollens und weitere Ausbauten im Elisabeth- und Lorenzstollen
2007 – 2012 Forschung durch die Fa. Ardis, finanziert von der Südtiroler Sparkasse
2008 am Sonntag, 8. Juni, Segnung der neuen Vereinsfahne in St. Anna
2014 Überarbeitung der Elektroanlage und Einbau eines Telefons im Stollen
2015 Grundtausch Land – Gemeinde
2016 wurden erstmals 5000 Besucher im Bergwerk erreicht.
2017 Derzeitiger Mitgliederstand: 24 Kumpel Regelmäßige Tätigkeiten: Instandhaltung der Stollen, Führungen, Stollenbegehungen, Instandhaltung Steige und Wege rund um das Bergwerk, St. Anna Fest, Barbara Feier, Öffentlichkeitsarbeit, Pflege der Website, …

Historisch
Spuren des Bergbaues am Seeberg gehen bis in die Bronzezeit zurück. Am Toten (Übergang von Villanders ins Sarntal) wurden ein 3.000 Jahre alter Brandopferplatz der Bergknappen und ein urzeitlicher Kupfer-Schmelzplatz entdeckt. In der ältesten Bergbau-Urkunde Tirols wird der Pfunderer Berg als „mons argenti Vilandres“ bei einer Schenkung an das neu gegründete Kloster Neustift erwähnt (1140). Kaiser Friedrich I. Barbarossa bestätigte 1177 diese Schenkung. Die größte Blütezeit war um 1500, als die Unternehmer-Familie der Fugger aus Augsburg das Schürfrecht besaß. Eine zweite kurze Glanzperiode gab es unter den Gewerken der Familie Jenner aus Klausen um 1700. Im Jahre 1908 schloss die österreichische Regierung aus Rentabilitätsgründen das Bergwerk am Pfunderer Berg bei Villanders. Abgebaute Erze Ursprünglich war man wohl auf der Suche nach Edelmetallen. Geschürft wurde aber vor allem nach Kupfer, Zink und Blei. In kleinen Mengen wurde auch Silber abgebaut.