Familie Jenner in Klausen

Die Familie der Jenner stammte aus Savoyen und war seit dem 16. Jahrhundert in Klausen ansässig. Matthias Jenner wurde im Jahre 1631 in Klausen als Sohn des Christoph Jenner und Maria Peisser geboren. Sein Vater Christoph war Bürgermeister und führte das Wirtshaus zum Pern – den Bärenwirt. Matthias Jenner wurde das Theologiestudium in Innsbruck, Graz und Wien ermöglicht. Nach seiner Weihe zum Priester ging er als Doktorand in die mittelitalienische Provinz Umbrien, in dessen Hauptstadt Perugia. Dort absolvierte er das Doktoratsstudium und erwarb 1662 im Alter von 31 Jahren das Doktorat.

Die Familie der Jenner stammte aus Savoyen und war seit dem 16. Jahrhundert in Klausen ansässig. Matthias Jenner wurde 1631 als Sohn des Christoph Jenner, Bürgermeister und Wirt “am Pern in Klausen” und der Maria Peisser in Klausen geboren.

Von 1659 bis 1677 wirkte Jenner als Pfarrer und Dekan in Fügen. lm Auftrag des Brixner Bischofs engagierte er sich sehr bei der Lösung einiger Probleme in der Abtei St. Georgenberg Fiecht und lernte dabei den Orden der Benediktiner kennen.

In seinem Pfarrbezirk wurde er auch mit dem Bergbau konfrontiert. Er entschloß sich, in den Hohen Tauern nach Gold und am Bergwerk Villanders nach Silber schürfen zu lassen.

Im Jahre 1677 wurde Jenner Spitalverwalter und Dekan in Klausen. Zwei Jahre später bekam er eine Domherrenstelle in Brixen. Bereits 1681 beganner seinen Plan, in Säben ein Kloster zu gründen, in die Tat umzusetzen. Das nötige Kapital für dieses Projekt stammte hauptsächlich aus den Erträgen des Bergwerks Villanders , welchem er zu einer zweiten kleineren Blütezeit verhalf. Jenner ließ 1688 außerdem am Ausgang des Villnößtales bei Sulfersbruck eine neue Schmelzhütte (Erzschmelzhütte Schmelze -Sulferbruck) erbauen. Er erbaut auch der stattliche Ansitz Seebegg (Bergamt) in Klausen.

Im Jahre 1681 bat Jenner Bischof Paulinus Mayr (1677-1685), auf Säben ein Haus bauen zu dürfen. Als Architekt wollte er den “beriernbten ” Peter Delai aus Bozen verpflichten. Nachdem der Bischof den Plan

genehmigt hatte, entschloß sich Jenner, dort Nonnen aus dem Benediktinerinnenstift Nonnberg bei Salzburg anzusiedeln. Auf dieses Frauenkloster war er gekommen, weil dort zwei seiner Cousinen als Klosterfrauen eingetreten waren. So trat Jenner mit der Äbtissin Johanna Franziska von Rehling in Verbindung, die dem Plan wohlwollend gegenüberstand.

Im November 1686 wurde die Gründungsurkunde ausgestellt und Frau Agnes Zeiller zur Priorin ernannt. Am feierlichen Eröffnungsakt nahmen auch der Brixner Weihbischof Wilhelm Vintler sowie Vertreter des Domkapitels und des Hofrates teil.

Bis dahin galt es aber noch so manche Schwierigkeiten zu überwinden. Die ersten Schwestern kamen bereits während er Bauzeit und hatten es nicht leicht. Es fehlte an allem. Das Essen mußte aus Klausen gebracht werden. Die Wasserversorgung war äußerst dürftig. Es gab keine geistliche Führung. Nichtsdestoweniger meldete sich bald der erste langersehnte Spiritual. Es handelte sich um P. Christoph Jäger aus St. Lambrecht. Durch den Tod des Brixner Bischofs Paulinus Mayr im September 1685 erlitt das Kloster einen schweren Schlag. Das Domkapitel, das für dieses Projekt nie große Sympathien hegte, begann wieder Schwierigkeiten zu machen. Es informierte den Erzbischof von Salzburg über unzumutbare Zustände auf Säben, so daß dieser sogar die Nonnen aufforderte, wieder an die Salzach zurückzukehren. In dieser verzweifelten Lage wandte sich Jenner an Johann Franz von Khuen (1685-1702), den neuen Bischof von Brixen, der sich sogleich für das Kloster einsetzte und erreichte, daß die Nonnen weiterhin auf Säben bleiben konnten.

Im Jahre 1691 starb Matthias Jenner. Vor dem Hochaltar der Säbener Abteikirche fand er seine letzte Ruhestätte. Laut Überlieferung waren seine letzten Worte: “Seeben, Seeben”.

Sein Bruder Michael Jenner führte seine Geschäfte weiter und wurde 1696 vom Kaiser in den Adelsstand erhoben.

 

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